R:AGE konfrontiert mit dem Älterwerden inmitten einer Gesellschaft, die ganz im Zeichen von Jugendlichkeit steht, inspiziert Tabus und beleuchtet Scham, die das defizitäre Altersbild in unserer Kultur produziert.

Zwei Spielerinnen und eine Musikerin bitten in ein Laboratorium, in dem gängige Altersbilder beforscht, seziert und zertrümmert werden. Die ZuschauerInnen sind herausgefordert, sich zum Thema des Alter(n)s ins Verhältnis zu setzen, individuelle Altersbilder zu entwerfen und an den Gedanken anderer VorstellungsbesucherInnen teilzuhaben.

Auf einer offenen Spiel- und Experimentierfläche fügen sich biografisch-dokumentarische Elemente, Fundstücke aus Literatur und Wissenschaft – immer wieder verwoben mit den Klangfetzen, Geräuschen und melodischen Sequenzen des Cello – zu einem hypnotischen Gewebe zusammen. Die Akteurinnen machen ihre Körper und ihre Gehirne zum lustvollen und radikalen Schau- und Verhandlungsplatz von Untersuchungen und Reflexionen rund um den menschlichen Alterungsprozess.

Am Ende haben die Alten selbst das letzte Wort: In aufgezeichneten Gesprächen voller Lakonie, Humor und Weisheit wird gelebtes Alter tatsächlich fühl- und hörbar.

Pressestimmen

In dem Theaterstück „R:AGE“ nehmen Franziska Mencz und Brigitte Bertele kein Blatt vor den Mund. Die im Grunde jeden betreffende Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit, mit Alter und Tod kann einen überfordern, zuweilen auch wütend machen. Die autobiografisch- dokumentarisch gefärbte Inszenierung geht das Thema Altersdiskriminierung aus weiblicher Perspektive facettenreich an. Die beiden Schauspielerinnen laden alle ein, dabei zu sein. Wer die Hemmschwelle überwindet, kann nur gewinnen.     (Rolf Stein, Kreiszeitung)

Der Abend „R:AGE“, in dem Bertele und Mencz viele Fragen stellen, lebt nicht nur von Wut und Empörung, sondern auch gerade von leisen und nachdenklichen Tönen. Und für die sorgt unter anderem die renommierte Cellistin Tanja Tetzlaff mit Improvisationen und Musik von Benjamin Britten. Die Texte zu „R:AGE“ haben sie zur Hälfte selbst verfasst, die andere Hälfte stammt von lebensklugen, zeitgenössischen Autorinnen und Autoren. „Die Reise dahin war ein sehr persönlicher Weg, auf dem wir das Altern reflektiert haben“, unterstreicht Franziska Mencz.    (Sigrid Schuer, Weser-Kurier)

Altern betrifft uns fraglos alle, ist für Frauen aber doch genauso fraglos deutlich anders aufgeladen. Um normierte Vorstellungen vom Altern auf der Bühne zu hinterfragen, haben die Performerinnen Franziska Mencz und Brigitte Bertele in Bremen recherchiert und dabei so individuelle wie widerständige Konzepte vom Altern geborgen. Ihre Produktion „R:AGE“ macht damit Menschen wieder sichtbar, die gesellschaftlich eher am Rande stehen.   (Jan-Paul Koopmann, taz Bremen)

„R:AGE“ ist wie ein Bilderbuch und bringt verschiedenste Gefühle auf die Bühne –auch Angst findet darin Platz, oder Trauer. Zum Beispiel darüber, dass ein geliebter Mensch dement wird. Sich mit dem Älter werden zu arrangieren wird für den einen oder anderen bestimmt eine schwierige Reise. Bleibt zu hoffen, dass solche Stücke etwas gegen Altersdiskriminierung bewegen können.    (Sophie Labitzke, Radio Bremen)